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Skoda Octavia Limousine Facelift
Erste Fahrt im neuen Skoda Octavia Limousine. Vor allem als durchzugsstarker TDI mit 150 PS wird der geräumige Tscheche auf MQB-Basis schon bald Firmenparkplätze, Carports und Autobahnen bevölkern.
1996 Skoda, damals noch frische VW-Tochter, brachte mit dem Octavia sein erstes Modell in die neuen Konzernfamilie. Die Überraschung war gelungen. Auf Basis des Golf IV kreierten die Tschechen eine Erfolgsgeschichte. Spätestens mit dem Combi (den Skoda immer mit „C“ schreibt) von 1999 begann der Siegeszug des Octavia, seitdem wandert er gekonnt zwischen Kompakt- und Mittelklasse. Mit jedem Modellwechsel wurde er feiner, hochwertiger, aber auch teurer.
24 Jahre später steht die brandneue Octavia-Generation in den Startlöchern. Zuerst kommt der Kombinationskraftwagen, kurz danach die Limousine. Auch wenn diese jetzt eleganter gestaltet ist, dürften sich auch in Zukunft die meisten deutschen Kunden für die Steilheckvariante entscheiden.
TDI mit „Twindosing“-Abgasreinigung
Zu den ersten Probefahrten trat der neue Skoda Octavia in typischer Außendienst-Konfiguration an und zeigt damit sein Naturell am besten. Unter der Motorhaube des in schlichtem weiß lackierten Combi, der mit 4,69 Metern Länge so gar nicht mehr kompakt ist, arbeitet ein 2.0 TDI mit 150 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 3,7 l/100km; CO2-Emissionen kombiniert 97-98 g/km2).
Wie in seinen ebenfalls neuen Konzernbrüdern Audi A3, Seat Leon und VW Golf soll der überarbeitete „TDI Evo“ jetzt so richtig sauber sein. „Twindosing“ nennt Volkswagen die Technologie mit hintereinandergeschalteter, doppelter Abgasreinigung durch SCR-Katalysatoren - auch AdBlue wird zweimal eingespritzt. Ob damit der Verbrauch der Harnstofflösung deutlich steigt, müssen spätere Langzeiterfahrungen zeigen.
Der Diesel mit vier Zylindern arbeitet im Octavia wohl gedämmt und subjektiv etwas leiser als im neuen Audi A3. Die 17 Zoll großen Leichtmetallfelgen des Octavia wirken am mächtigen Auto zwar optisch etwas verloren, sorgen aber auch in Sachen Federungskomfort für freudige Entspannung.
Toller Komfort mit adaptiven Dämpfern
Das gilt erst recht dann, wenn die optionalen Dämpfer, DCC genannt, eingebaut wurden. Wie schon bei diversen VW-Modellen lässt sich die Fahrwerkscharakteristik nunmehr stufenlos und weit gespreizt konfigurieren. Über einen Schieberegler im Infotainment-Display kann man bis weit über „Komfort“ hinaus Wolken unter die Reifen schnallen oder auf der anderen Seite die harte Seite des Fahrwerks heraufbeschwören.
Und das ist nicht die einzige Interaktion zwischen Fahrer und Auto, die über den bis zu 10 Zoll großen Touchscreen auf dem Armaturenbrett möglich ist. Auch der neue Skoda Octavia nutzt MIB3, den „Modularen Infotainmentbaukasten der dritten Generation“, von Volkswagen. Mit dem in der „First Edition“ serienmäßigen Navigationssystem Columbus ist der Octavia damit immer online und bringt auch digitale Instrumente hinter dem Lenkrad mit.
Radiosender, Wohlfühltemperatur oder Sitzheizung – jeder Bedienschritt erfolgt per Bildschirmberührung oder Sprachbefehl. Der „Slider“ unter dem Display ist auch im Octavia zu finden, hier dient er aber nur der Lautstärkeverstellung. Innenraumtemperatur oder Sitzheizung, die man im Golf auch über dieses Modul bedienen kann, müssen beim Skoda mit zu kleinen Icons direkt auf dem Bildschirm aktiviert und verändert werden.
DSG jetzt ohne Anfahrruckeln
Mehr Freude wird dem Octavia-Piloten da der durchzugsstarke zwei Liter Diesel mit seinen 360 Newtonmeter Drehmoment bereiten. Das mit dem 150 PS TDI serienmäßige 7-Gang-DSG kommt der guten Laune ebenfalls endlich nicht mehr in die Quere. Das Anfahrruckeln vergangener Tage ist vergangen, jetzt passt die Harmonie zwischen Doppelkupplungsbox und Motor beinahe immer.
Fazit
Auch der neue Skoda Octavia tritt wieder ernsthaft auf, pfeift als zivile 150-PS-Dieselversion auf große Emotionen oder kantige Schrulligkeiten. Er will es lieber allen recht machen und punktet als Combi vor allem durch viel Komfort und seine große Variabilität. Man mag es öfters gelesen haben, wenn ein Octavia irgendwo zum Test vorfuhr, aber es stimmt: Mehr Auto braucht niemand. Ganz egal, ob mit 24 oder mit 51 Jahren.